Live Escape Games – Computerspiele im echten Leben

Nachdem wir bereits über Point & Click Adventures und Computerspiele geschrieben habem und unser Heranwachsen mit Videospielen und die Verbindung zu Escape the Room schriftlich festgehalten haben, bin nun ich an der Reihe. Player 3 joined the game (Erstes Videospielwortspiel abgehakt)!

Mit Computerspielen habe ich eigentlich schon recht früh angefangen. Die ersten beiden waren Pacman und Frogger am Rechner meines Vaters. Es wurden schnell mehr, als ich mit neun Jahren ein SNES von meinen Eltern geschenkt bekommen habe. Eine Entscheidung, die sie schon bald bereuen sollten, als “Zu-Bett-geh-Zeiten” auf einmal willentlich und ohne Zustimmung ihrerseits außer Kraft gesetzt wurden. Das Ding habe ich heute noch, um wenigstens einmal im Jahr mit Freunden darauf Mario Kart zu spielen – Nostalgie pur!

Damit war ich also “angefixt“. Es folgten diverse Plattformen von der Playstation über den Gamecube, bis hin zum PC. Außerdem unzählige Spiele und noch mehr Stunden, die ich in mein Hobby investiert habe. Nach dem Exzess kamen die Pausen: Mehrere Monate und manchmal sogar Jahre, in denen ich das Gamepad aus der Hand legte. Rückblickend hat mich das Thema nie ganz losgelassen und selbst heute spiele ich manchmal mit dem Gedanken in der Branche zu arbeiten. Bis dahin ist mein Beruf Room Escape – nahe genug dran, wie ich finde und sehr gut geeignet für Teambuilding in Wien.

Aber was hat das alles mit Escape the Room Games zu tun?

Vor allem da ich – anders als meine beiden lieben Partner – niemals auch nur ein Adventure-Game gespielt habe?

“Waaas? Nicht mal einen Monkey Island-Teil?”

Nope, nicht einmal das.

Warum also gefallen mir Escape Games so gut? Ganz einfach: Ich habe schon immer Spiele mit und gegen menschliche Mitspieler gemocht. Entweder als Shooter wie bei Counterstrike oder aber als Strategiespiel bei Starcraft und Warcraft.

Außerdem Rollenspiele (Gothic, Elder Scrolls, Witcher etc), in denen man eine Geschichte erlebt und eigene Entscheidungen beeinflussen kann. Diese beiden Punkte (Teamplay & eine spannende Story) wollten wir mit Crime Runners in einem Escape Game vereinen. Man kann zusammen mit seinen Freunden eine spannende Geschichte erleben und dabei Rätsel lösen. Einerseits spielt man dabei miteinander, um das Spiel rechtzeitig vor Ablauf der Zeit zu lösen. Andererseits auch im persönlichen Wettbewerb gegeneinander, um zu sehen wer schneller ein besonders kniffliges Rätsel lösen kann. Ein kleiner Bonus: Man sitzt dabei nicht vor dem Bildschirm, sondern es ist alles Real Life (im echten Leben).

Portal 2 meets Escape the Room

Aber die beste Parallele ist meiner Meinung nach die zu dem Spiel Portal 2. Ein Spiel, welches mich wirklich begeistert hat! Kurz zum Szenario: Man läuft durch diverse Testkammern, “bewaffnet” mit einer Portal-Gun, die wie der Name schon sagt “Portale” an Wände schießen kann. Genau genommen zwei Stück. Gehe ich durch Portal A komme ich bei Portal B wieder raus. Klingt super simpel, es ist dank grandiosem Leveldesign und weiteren Rätseln in den Testkammern aber durchaus komplex. Getoppt wird die ganze Sache nur durch den Coop-Modus, in dem man zu zweit durch die Testkammern jagt → 4 Portale → Hirnschmalz pur.

Leider ist das in der realen Welt nicht möglich und wird es – vermute ich einmal – auch niemals sein. Aber Escape Games, in denen man zusammenarbeiten muss, um Schlösser zu knacken, Türen zu öffnen, Geheimnisse zu lüften, gewürzt mit einer Prise Humor sind ja auch nicht schlecht. Quasi the next best thing!

Schlussendlich bin ich (noch) nicht in der Gaming-Branche gelandet, irgendwie aber dann doch. Es bereitet mir extrem viel Freude mit meinen beiden Partnern etwas erschaffen zu haben, bei dem eine Gruppe Menschen für eine Stunde aus dem Alltag entfliehen und eine Geschichte erleben kann – und dabei einen Heidenspaß hat.

 

Autor
  • Tamira

    Tamira Karunarathna hat sich nach ihrer Schauspielausbildung in Wien dem Schreiben gewidmet und als Autorin bereits mehrere Texte veröffentlicht. Seit 2019 ist sie bei „Crime Runners“ tätig und füllt dort mit viel Enthusiasmus die zahlreichen Social Media Kanäle mit Leben.