Das „Level Up“ von Room Escape Games

Von kooperativen Multiplayer Shootern über Room Escape bis zum Live Action Adventure in Wien: Im Artikel zu Point & Click Adventures hat Stefan bereits über seine Videospiel Erfahrungen geplaudert. Nun bin ich an der Reihe und möchte euch Einblick in meine eigene Nerdvergangenheit geben. Und keine Sorge wegen dem Begriff „Nerd“: Im Jahr 2015 ist es OK ein Nerd zu sein. Wir sind eine Gesellschaft voller Geeks und das ist auch gut so – das muss man zu einem gewissen Teil auch sein dürfen, um ein gutes Escape the Room Game zu erschaffen.

Seit meinem vierzehnten Lebensjahr bin ich begeisterter Zocker. Auf dem ersten hauseigenen Computer in meiner Familie wurden sofort Klassiker wie Half Life oder Counter Strike installiert. Heute hässlich wie die Nacht, war das damals alles hochaktuell und mit Top Grafik. In den wirklichen Genuss dieser, kam ich jedoch erst Jahre später. Unser Computer war dank fehlender Grafikkarte nämlich alles andere als schnell, wenn es ums Rendern der Spiele ging. Also quälte ich mich mit zehn Bildern pro Sekunde durch die Action Landschaften. Sobald ich online mein Glück versuchte, erlitt ich deswegen immer allzu schnell den Bildschirmtod. Und mit Voranschreiten der Story wurden die Spiele für meine 10 Frames pro Sekunde immer schwerer, also mussten Alternativen her. Die sog. Adventures waren dazu optimal geeignet. Grim Fandango oder Monkey Island z.B. konnte ich mit geringer Hardware problemlos spielen.

Videospiele seit Jahrzehnten Garant für Rätselfun

Jahre vergingen und die Entwicklung von Computern schritt voran. Ich wandte mich von den Adventures ab und konnte sogar damalige Grafikwunder wie Half Life 2 in voller Pracht genießen. Das interessante an dem Ego-Shooter: die dystopische, spannende Story und die kniffligen physikalischen Rätsel. Auch heute spiele ich ab und zu noch ein paar Games, sofern ich dazu komme. Wonach ich in den letzten 5 Jahren regelrecht süchtig war: Kooperative Multiplayer Spiele! Es macht mit Freunden und im Team einfach viel mehr Spaß, Aufgaben gemeinsam zu lösen. Der Teambuilding Gedanke steht dabei immer ganz hoch im Kurs.

Auch wenn es mir ab und zu Spaß macht gegen Freunde zu spielen und dem Wettbewerbsgedanken freien Lauf zu lassen… gemeinsam ein Ziel zu erreichen ist mir persönlich viel lieber als sich gegenseitig zu „batteln“. Meine Favoriten sind dabei Left 4 Dead und Payday 2. Bei Ersterem muss man sich dabei mit drei weiteren Spielern durch Horden von Zombies zum rettenden Safehouse metzeln, während man bei Payday in die Rolle der Bösen schlüpft. Man wird zum Bankräuber und muss gemeinsam einen erfolgreichen Raubzug durchführen. Rabenschwarzer Humor trifft hier auf kooperative Action mit einem Schuss Rätseleinlagen. „Eine Tasche Goldbaren geht noch!“: Ich will gar nicht wissen, wieviel Stunden meiner Lebenszeit ich damit verbracht habe, um noch mehr Geld aus der Bank zu holen, während die Polizei den Laden bereits stürmte und ich im Kanal auf dem Weg zum rettenden Fluchtwagen, an den Sicherheitsposten vorbei schleichend, meinem Teamkollegen die letzte Tasche zu warf. Das war Adrenalin pur.

Payday meets Escape the Room

„Was zur Hölle hat ein Computerspiel wie Payday mit einem analogen Escape the Room Spiel in Wien zu tun?“, fragt ihr euch bestimmt. Ganz klar die Story und die Art und Weise wie sie erzählt wird. Wir wollten mit unserem Wiener Room Escape Spiel eine Atmosphäre schaffen. Payday löste das mit einem Hacker Namens „Bain“, der einen regelrechten Pool an Aufträgen bereit stellt. Bain erklärt den Spielern immer während eines Bankraubs, was sie als nächstes zu tun haben und welchen Mechanismus sie danach starten müssen. Währenddessen treibt er mit coolen Sprüchen die Story voran. Genauso wie in den meisten Videospielen, werden an bestimmten Punkten einer Story geskriptete Ereignisse ausgelöst. Genau diese Elemente haben wir bei Crime Runners in unsere drei Escape Rooms eingebaut. Wir wollten eine Story erzählen und somit eine Atmosphäre erschaffen. Der Operator übernimmt dabei das zentrale erzählerische Element und die Special Effects sowie die Skripte steuern den Rest dazu bei, um Crime Runners mitsamt dem klassischen Room Escape Rätselspaß zu einem runden Gesamterlebnis zu machen.

Kind sein dürfen ist toll!

Auch wenn ich zeitlich kaum mehr dazu komme: Ab und zu setze ich mich noch an den Computer und spiele online mit Freunden allerlei Games. Es macht Spaß und wird mir auch mit 50 noch eine Freude bereiten, solange man mit den richtigen Freunden gemeinsam Spaß hat. Und manchmal ist es eine großartige Zeit, wenn man einfach nur Blödsinn macht und mit Freunden sich so benimmt, als hätte man die geistige Reife eines Frühpubertierenden niemals überschritten. Solange man sich das Kind in einem selbst behält, wird man sich immer über tausend verschiedene Dinge begeistern können und einfach Freude am Leben haben. Ich kann an euch nur appellieren: Bleibt kindisch, der Alltag ist langweilig genug. Wir haben mit Crime Runners ein analoges Videospiel erschaffen und wir lieben es, wenn wir merken, dass unsere Teilnehmer  begeistert sind und in der Gruppe für eine Stunde eine Riesenfreude haben. Mein großer Wunsch ist es, mit unserem Escape Game euch ein Stück kindische Verspieltheit für eine Stunde zu schenken.

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Autor
  • Tamira

    Tamira Karunarathna hat sich nach ihrer Schauspielausbildung in Wien dem Schreiben gewidmet und als Autorin bereits mehrere Texte veröffentlicht. Seit 2019 ist sie bei „Crime Runners“ tätig und füllt dort mit viel Enthusiasmus die zahlreichen Social Media Kanäle mit Leben.

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