Das Servitenviertel und seine Lokale – ein kulinarisches Juwel im Herzen Wiens
„Petit Montmartre“, ein französisches Dorf inmitten Wiens – so wird das Servitenviertel im 9. Bezirk gerne bezeichnet. Romantische Gassen und barocke Fassaden prägen das Bild des Grätzls, welches sich von umliegenden Stadtteilen abhebt. Wir führen euch durch das Servitenviertel, seine besten Restaurants und schönsten Plätze. Zur besseren Übersicht findet ihr alle wichtigen Spots auf der Karte mit nächstgelegener Haltestelle.
Das Servitenviertel endet im Süden nahe am Schottentor, fußläufig von Crime Runners – dem Live Action Adventure und Room Escape in Wien. In unseren drei Räumen erzählen wir die Geschichte des korrupten Politikers Simon Dickson. Hilf unserem Operator, einen Mordfall aufzuklären, auf Beweissuche in Dicksons Büro zu gehen oder eine Katastrophe im Forschungslabor zu verhindern. Euch bleibt eine Stunde Zeit.
In unserem Wien Tipps Magazin schreiben wir über die schönsten Orte Wiens, Freizeitaktivitäten und alles, was die Stadt schön macht. Wer nicht in der Nähe des Servitenviertels wohnt, findet bei uns Restaurant Tipps für Wien, die besten Bars zum Wein trinken, Go Kart Bahnen in der Umgebung oder Ideen gegen Langeweile am Sonntag in Wien.
Die Geschichte des Servitenviertels – vom Fischerdorf zur französischen Siedlung
Die Geschichte des Servitenviertels beginnt mit Fischern und Schifffahrern, die auf Inseln in der damals noch unregulierten Donau lebten. Erst Mitte des 16. Jahrhunderts entwickelte sich reges Treiben in den Siedlungen, Grund dafür war der Bau einer Kirche für den Servitenorden. Heute ist die Servitenkirche bekannt als die älteste barocke Kirche Wiens und Namensgeberin für das Viertel an der Donau.
1689 wurde in der heutigen Fürstengasse das Gartenpalais gebaut, eine Residenz für den Fürsten von Liechtenstein. Über die Jahrhunderte ließen sich vor allem viele französische Familien im Servitenviertel nieder und eröffneten kleine Geschäfte. In der Liechtensteinstraße findet sich das Lycée Français de Vienne, auch umliegende Lokale wie La Mercerie oder das Café Français zeugen vom französischen Erbe des Viertels.
In der jüngeren Geschichte wurde vor allem das Haus in der Berggasse mit der Nummer 19 zu einer internationalen Bekanntheit. 1891 zog hier ein gewisser Sigmund Freud ein, seines Zeichens Vater der Psychoanalyse und prägende Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts. Seit den 70er Jahren wird das Gebäude als Museum geführt.
Architektonische Highlights
Die Kulisse des Servitenviertels versetzt ohne Anstrenung in Staunen. Das edle Bild des Stadtteils kennzeichnet sich durch eine Kombination aus Jugendstil, Barock und italienischer Architektur. Wir zeigen dir drei Kunsstücke Wiener Geschichte, welche dem Viertel zu seiner Bekanntheit verholfen haben.
Strudlhofstiege
Zwischen Liechtensteinstraße und Strudlhofgasse liegt die Strudlhofstiege. Die rund 100 Jahr alte Stiege erinnert an den Bildhauer Peter Strudel und gilt als beeindruckendes Kunstwerk des Jugendstils. Zwei Brunnen zieren die Wände der Kalksteinstiege, deren Stufen zur Strudlhofgasse hinauf führen. Die malerische Kulisse der von Bäumen gesäumten Stiege diente dem Literaten Heimito von Doderer als Inspiration für sein Werk „Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre“. Sein Gedicht kannst du auf einer Steintafel an der Stiege lesen. Besonders in den wärmeren Monaten wird die offene Bauweise und Szenerie der Stiege für Freiluftkonzerte genutzt.
Servitenkirche
Die ovale Kuppel der Servitenkirche Maria Verkündung diente bereits Bauten wie der Karlskirche im 4. Bezirk als Vorlage. Die frühbarocke Kirche aus dem 17. Jahrhundert beherbergt eine über 500 Jahre alte Pietà, unter ihr befindet sich das Grab des Fürsten Piccolomini. Eine weitere Besonderheit der Kirche ist das Galgenkreuz aus dem 13. Jahrhundert, ein Relikt der Hinrichtungen am Schlickplatz.
Gartenpalais Liechtenstein
Inspiriert wurde die Ästhetik des fürstlichen Gartenpalais von römischen Stadtpalästen. Architekt des Palais ist Domenico Martinelli, der auch das Stadtpalais in der Inneren Stadt entwarf. Die klar strukturierte Fassade des Bauwerks setzt sich aus Salzburger Marmor und kaiserlichem Kalkgestein von der burgenländisch-ungarischen Grenze. Besonders sehenswert sind die Deckenmalereien im Herkulessaal. Das Palais dient als Museum, zu den Ausstellungsstücken des gehören unter Anderem Werke des flämischen Malers Peter Paul Rubens.
Tickets für öffentliche Führungen durch die Sammlung des Palais kosten 22€. Die Termine findest du auf der Seite des Palais, Buchungen sind meistens einen Monat im Voraus möglich.
Sehenswürdigkeiten & belebte Gassen im Viertel
Neben der Architektur laden vor allem die charmanten geschichtsträchtigen Gassen und Plätze zum Schlendern durchs Servitenviertel ein. Wir stellen dir vier Orte vor, welche den Zauber des Viertels ausmachen.
Servitenplatz
Die veträumte Szenerie des Servitenplatzes mit der gelblichen Barockkirche erinnert ein wenig an eine mediterrane Piazza. In den Gastgärten der Cafés und Restaurants wird geplaudert, Melange getrunken und vergessen, dass man sich mitten in der Millionenstadt Wien befindet. Die hohen Jugendstilfassaden und geschickt inszenierten Grünflächen versprechen eine Stille und Romantik, wie sie selten innerhalb des Rings zu finden ist.
Ein besonderes Erlebnis ist der Bauernmarkt, der jeden Samstag vor der Servitenkirche stattfindet. Von 8.00 bis 13.00 Uhr kannst du von regionalen Bauern hochwertige Produkte erwerben und das alles vor der Kulisse des Servitenplatzes. In unsrem Ratgeber für Gourmets findest du einen Überblick über alle Märkte in Wien und unsere Top Empfehlungen.
Porzellangasse
Benannt ist die Porzellangasse nach der ehemaligen staatlichen Porzellanmanufaktur in der Liechtensteinstraße. Diese musste jedoch im 19. Jahrhundert aufgrund von starker Konkurrenz geschlossen werden. Eine weitere Firma, die sich hier niederließ, waren die Lohnerwerke, welche aus der Servitengasse ausziehen mussten. Die Fabrik wurde nach Floridsdorf verlegt, die Direktion blieb vorerst in der Porzellangasse. Das große goldene Emblem der Firma prankt nach wie vor über den Torbögen der Hausnummer 2.
Harmoniegasse
Nahezu die gesamte Harmoniegasse geht auf das Schaffen des berühmten Architekten Otto Wagner zurück. Die hellen und hohen Fassaden im Jugendstil geben der Gasse ein elegantes gleichmäßiges Erscheinungsbild. Der Name der Gasse geht auf das von Schauspiellegende Amalie Pasqualati gegründete Harmonietheater in der angrenzenden Wasagasse zurück. Mittlerweile wird das Theater für Privatwohnungen genützt.
Das Sigmund Freud Museum in der Berggasse
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Sigmund Freud Museum in der Berggasse. Hier hast du die Möglichkeit dich in den Räumlichkeiten umzusehen, in welchen Sigmund Freud jahrzehntelang Patienten behandelte. Hunderttausende von Besuchern kommen im Jahr hieher, um sich die privaten Artefakte des Psychoanalytikers anzusehen. Geöffnet hat das Museum täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr, der reguläre Eintrittspreis beträgt 12€.
Falls du mehr über Leben und Schaffen Sigmund Freuds wissen möchtest, dann interessiert dich die Stadtführung durch „Freuds Wien“. Während dem Rundgang bewegt ihr euch hauptsächlich im Bereich des Servitenviertels auf, wo auch Freud seine meiste Zeit verbrachte. Mehr über kuriose und spannende Stadtführungen erfährst du in unserem Artikel zu außergewöhnlichen Führungen in Wien.
4 Restaurant & Lokaltipps im Servitenviertel
Die zentrale und doch ruhige Lage des Viertels zog über die Jahre eine Vielfalt an Restaurants und Cafés an, weshalb sich das Servitenviertel als eine kulinarische Hochburg Wiens etablierte. Wir haben für dich vier Lokale gefunden, wo du auf den Geschmack des Viertels kommst.
Servitenwirt – das kulinarische Herz des Grätzls
Name ist hier Programm – der Servitenwirt bietet Traditionsküche, der Schanigarten Ausblick auf die Piazza. Das typisch österreichisch eingerichtete Gasthaus überzeugt mit hochwertiger Zubereitung und In-Szene-Setzung traditioneller Wiener Kulinarik. Auf der Speisekarte findest du Gerichte wie die würzigen Ripperln auf Ofenerdäpfelspalten oder die Kalbsleber mit Portwein-Schalotten und Nussbutterpüree.
Die Preise sind gehoben zwischen 15 bis 25€, dafür gibt es einen Mittagsteller werktags von 11.00 bis 15.00 Uhr für 9€. Geöffnet hat der Servitenwirt die gesamte Woche von 9.00 bis 0.00 Uhr.
Die Xocolat Manufaktur in der Servitengasse
Wer schon mal Charlie und die Schokoladenfabrik gesehen hat, kann nur erahnen, was passiert, wenn Süßes auf Fantasie trifft. In der Servitengasse, hinter schokoladebrauner Holzfassade verbirgt sich die Xocolat Schokoladenmanufaktur. In Handarbeit treffen hier edle Couverturen auf frische Nüsse oder gefrorene Früchte. Ohne Zusatzstoffe, dafür mit viel Feingefühl und Kreativität zaubert man hier kunstvolles Konfekt – für das öffentliche Auge frei ersichtlich.
Selbst auf den Geschmack kommst du in den angebotenen Manufaktur Workshops. Um 95€ erlernst du die Herstellung der zarten Pralinen, inklusive umfassender Verkostung und Free-flow Sekt vom Winzer. Die Workshops finden einmal im Monat statt und dauern drei bis vier Stunden. Was du dort kreierst, ist ganz Dein und darf natürlich mit nach Hause genommen werden.
La Mercerie – Frankreich ist gleich um die Ecke
Um der Analogie zum französischen Idyll gerecht zu werden, darf auch ein authentisches Bistro nicht fehlen. Gregory Gouillard’s La Mercerie an der Ecke zur Porzellangasse serviert dir ein Stück Frankreichs. Hinter der silber-weißen Fassade erwartet dich ein mit Apothekerschränken nostalgisch eingerichtetes Lokal, welches selbstgebackenes Weißgebäck auftischt. Das Schwarzbrot liefert Qualitätsbäcker Joseph Brot.
Die Preise sind unauffällig, das deftige Croque Monsieur bekommst du um bereits 7,90€. Geöffnet hat das Bistro montags bis samstags von 8.30 bis 19.00 Uhr.
Pramerl and the Wolf – fine Dining im ehemaligen Tschocherl
Vom Unternehmensberater zum Koch und Restaurantbesitzer – das ist die Geschichte von Wolfgang Zankl. Eine ähnliche Wandlung widerfuhr auch seinem Lokal. Das alte Tschocherl in der Pramergasse wurde renoviert und mauserte sich mit Zutun zu einer der wichtigsten Adressen für Feinschmecker in der gesamten Stadt. Küche wie Gastraum suchen vergleichbares Understatement, doch mehr braucht und will es nicht, wenn das Hauptaugenmerk auf den Teller gerichtet ist.
Das Menü ist eine Überraschung im wahrsten Sinne des Wortes, à la carte war gestern. Bei der Begrüßung wird kurz geplaudert, auf Basis dessen werden Speisen auf die dunklen Holztische gezaubert. Das 5-Gänge Menü liegt preislich bei 57€. Konzept und Geschmack des Restaurants kommen mit Wartezeiten von bis zu vier Wochen. Geöffnet hat das Restaurant mittwochs von 19.00 bis 0.00 Uhr, sowie von Donnerstag bis Samstag von 18.00 bis 0.00 Uhr.
Alle wichtigen Spots auf einen Blick
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Mehr InformationenViel Spaß beim Entdecken des Servitenviertels. Wenn ihr danach Lust auf Abenteuer und Rätsel beim Room Escape habt, kommt bei uns beim Schottentor vorbei. Hilf uns, dem korrupten Politiker Simon Dickson das Handwerk zu legen. Bist du bereit für die Missionen unseres Operators?